Die Rubrik "Innenansichten" steht unter dem Motto: Schau doch mal rein!
Geräte - vorzugsweise mit Stecker - werden aufgeschraubt. Natürlich erst nach Entfernen des Steckers aus der Steckdose.
Geräte - vorzugsweise mit Stecker - werden aufgeschraubt. Natürlich erst nach Entfernen des Steckers aus der Steckdose.
Heutiges "Opfer":
Philips Senseo ® Type HD7810/70, blau, 1450 W,Made in Poland
Was fällt als Erstes auf? Es gibt keine sichtbaren Schrauben
zum Öffnen des Gehäuses. Sucht man weiter, z.B. unter den Gummi-Standfüßen,
sind auch keine verdeckten Schrauben zu finden. Das komplette Gehäuse ist mit
Kunststoff-Schnappverschlüssen verriegelt, so dass es kaum möglich ist, das
Gehäuse zerstörungsfrei zu öffnen.
Nach dem Aufhebeln der Bodenplatte, hat man freien Zugriff
auf die Elektronik und die Wasserpumpe. Die Wasserpumpe hat laut Aufdruck eine
Leistung von 42W. Über den schwarzen Schlauch wird das Wasser aus dem
Wassertank zugeführt, auf der anderen Seite zum Heizelement gepumpt, dass sich
im stehenden Bereich des Korpus befindet. Nach Entfernen der Wasserpumpe kann
man zwar einen Blick darauf werfen, wirklichen Zugriff hat man jedoch nur, wenn
man das Gehäuse hinter dem Wassertank öffnet – ebenfalls schraubenlos.
Dieser Sensor reagiert auf den magnetischen Schwimmer im Wassertank und signalisiert, wenn der Tank zu wenig Wasser enthält.
Das Heizelement nimmt Wasser für zwei Tassen auf. Baut man es aus, kommt der Temperatursensor zum Vorschein, der das Erreichen der Brühtemperatur meldet.
Die Elektronik:
Von oben sieht die Platine unspektakulär aus. Drei
Print-Taster, die im Verhältnis zu den außen sichtbaren Tastknöpfen winzig
erscheinen, ein paar Dioden, Widerstände, Kondensatoren. Ein BT131-600 Triac im
TO-92 Gehäuse, der für das Schalten der Wasserpumpe zuständig sein dürfte und
ein BT139-600E Triac mit angeschraubten Alu-Kühlblech, der die Heizung ansteuert.
Dreht man die Platine um, wird es interessanter. Hier
befindet sich ein HT46R47 Firma Holtec, ein 8-bit Microcontroller mit 13
I/O-Pins, davon 4 als A/D-Wandler und einer davon pulsweitenmoduliert mit 8 Bit Auflösung
nutzbar. Damit werden also die Messwerte von Hall- und Temperatursensor, sowie
die Tasteneingaben ausgewertet und in Steuersignale für Pumpe und Heizung
umgesetzt. Offenbar programmtechnisch keine einfache Aufgabe, da der interne
Speicher des Controllers durch einen HT24LC02 Chip extern
um 256 Byte erweitert wurde.
Meine Vermutung bestätigt sich: selbst Kaffee kochen geht nur
noch mit Hilfe eines „Computers“ ;-)