Donnerstag, 31. August 2017

Siemens Siwamat 5080 - Tausch der Kohlebürsten

Unsere Siwamat ist nicht mehr schön, hat auch schon ein paar Umzüge über sich ergehen lassen müssen. Aber er läuft und läuft und läuft ... seit 22 Jahren ... und fing ausgerechnet nach dem Urlaub, im Schatten sich türmender Wäscheberge an zu zicken.


Der Motor gab weder Bewegung noch Geräuch von sich - gütiger Weise auch keinen Geruch. Vermutung: die Motorkohlen müssen getauscht werden.
Da der Antrieb hinten sitzt, musste die Rückwand entfernt werden.
Aber zuerst: vom Netz trennen - Stecker raus!


Elf Schrauben später - Akkuschrauber sind ein tolle Erfindung - ist der Antrieb freigelegt.

 
Als nächstes wurde der Steckverbinder für die Motorstromversorgung und der Schutzleiter abgezogen.


Nach dem Abnehmen des Antriebsriemens wurde die Halteschraube entfernt.


Der Motor kippt dann nach rechts unten weg und kann vorsichtig, ggf. mit etwas Ruckeln, nach vorne herausgezogen werden.
Vorsicht: Verletzungsgefahr! ... an den Blechkanten des Gehäuses.


Die Kunststoffabdeckung ist einfach fixiert und kann leicht entfernt werden.


Die Motorkohlen sind beidseitig am hinteren Ende des Motor einfach erreichbar.


Nach dem Abziehen der Anschlüsse genügt ein Druck auf die Anschlussfahne, bis diese Aus der Halterung ausrastet und nach oben gekippt werden kann.


Die Kohlebürste kann dann herausgezogen werden.


Verbraucht sahen die Kohlen jedoch nicht aus. Warum bekam der Motor aber keinen Strom?


In der Führung der Kohlebürste hatte sich Abrieb festgesetzt, so dass die Federkraft nicht ausreicht die Kohle an den Kollektor zu drücken. Es war schlicht ein Kontaktproblem.
Nach bem Reinigen der Führungshülsen war das Problem behoben. 

Beim Einsetzen der Kohlebürsten ist auf die Lage der Abschrägung zu achten. Die Kohle muss plan auf dem Kollektor aufliegen.
Etwas leichten Druck mit einem Schraubendreher erleichter das Einrasten der Anschlussfahnen in die Halterung.


Vor den Einsetzen des Motors habe ich ihn noch mit Druckluft vom Abrieb befreit. 
Achtung: Kohlestaub! 
Kohlestaub ist eine eklige Angelegenheit. Man sollte ihn nicht einatmen, er setzt sich überall fest und ist schwierig zu entfernen. Ich habe die Druckluftreinigung deshalb im Freien erledigt.
Danach habe ich die Kunststoffabdeckung wieder angebracht und mit einem Kabelbinder fixiert.



Beim Einsetzen die Halteschraube erste festziehen, wenn der Antriebsriemen aufgesetzt wurde. Darauf achten, dass er richtig in den Rillen des Antriebsrades sitzt und bei ausreichender Riemenspannung die Schraube festziehen.

Anschließend die Anschlusskabel wieder einstechen, und den Schutzleiter nicht vergessen.

Die Rückwand war schnell wieder angeschraubt und die Maschine lief wieder einwandfrei.
Letztendlich mussten die Kohlen nicht getauscht werden. Die Vorgehensweise wäre jedoch die gleiche gewesen.

Yaesu FT-7800E Mod


Das Yaesu FT7800 ist ein FM Mobil Transceiver für das 2m- und 70cm Band. 
Die Empfangsmöglichkeiten umfassen die Frequenzbereiche 108... 520 MHz und 700...1000 MHz. Im Bereich 108...137 MHz und 300...320 MHz ist AM-Empfang.
Die Bereiche zum Senden liegen bei den für den deutschen Märkt bestimmten Geräten, entsprechend den Amateurfunkbändern, bei 144...146 MHz und 430...440 MHz.

Ein solches Gerät konnte ich recht günstig erwerben, wohl auch deshalb, weil es nicht für den deutschen Markt bestimmt war. Äüßerlich erkennbar war es durch die falschen Relaisablagen im ARS (= Automatic Repeater Shift).

Das Gerät lässt sich jedoch durch Entfernen/Anbringen einer Brücke in Form eines SMD-Widerstandes umkonfigurieren. 
Dazu ist die Gehäuseabdeckung durch lösen von 4 Schrauben an der Oberseite und je 2 Schrauben an den Seiten erforderlich. Auf der forderen lnken Seite ist eine Art Jumper-Feld, wo sich die SMD-Widerstandsbrücken befinden.


Bei meinem Gerät waren die Widerstände R1288 (A) und R1290 (C) eingebaut. Damit handelt es sich laut mods.dk um ein Gerät der Europa-Version E2 (falsche Relaisablage).


Für den deutschen Markt ist Europa-Version E1 die richtige. Dazu müsste die Widerstände A und C entfernt werden und an Position B einer eingesetzt werden.

Entfernt man jedoch nur Widerstand A, so erhält man ebenfalls die Europa-Version E1, jedoch mit einem erweiterten Sendebereich von 137...174 MHz, bzw. von 420...470 MHz.

Da SMD Auslöten einfacher ist, als Einlöten, habe ich mich für die letztere Möglichkeit einer "offenen" Version entschieden.



Kleiner Nebeneffekt: auf dem Gebrauchtmarkt erzielen "offene" Geräte teilweise einen höheren Preis, als die "beschränkten". Eine Nutzung dieser erweiterten Sendemöglichkeit ist jedoch in Deutschland verboten. Zum Testen ist also unbedingt ein Dummy-Load zu verwenden.

Nach dem Zuschrauben des Gehäuses muss noch ein Reset durchgeführt werden. Alle Einstellungen werden dabei auf die Factory Defaults zurückgesetzt und die bisherigen Speicherinhalte gehen verloren.

1. MHz-Taste drücken und gedrückt halten
2. Gerät einschalten
3. MHz-Taste loslassen 
4. mit dem rechten Einstellknopf "F-5 ALLRST" auswählen
5. für ca. 1/2 Sekunde die BAND-Taste drücken

Danach ist der Reset abgeschlossen. 

Das Gerät hat nun die für Deutschland richtigen Relaisablagen im ARS:

2m: -600 kHz
70cm: -7600 kHz