Sonntag, 19. Januar 2014

harman/kardon AVR 3500 mit Gedächtnisverlust

Es kann vorkommen, dass ein AVR 3500 von harman/kardon nach einigen Jahren eine leichte Vergesslichkeit an den Tag legt, wenn er mehrere Tage nicht benutzt wurde. D.h. alle gespeicherten Konfigurationen zu den Audio- und Videoquellen, zu den Soundprofilen, der Anschlussbelegung, etc. waren weg und mussten neu eingegeben werden.



Ein nahe liegender Verdacht: eine eingebaute Speicherbatterie hat aufgegeben. Eine Recherche im Netz unterstützte diese Vermutung. Es handet sich jedoch um einen Gold-Cap Kondensator. 
Wenn man vor jedem Audio-/Video-Genuss auf die Programmiererei verzichten möchte, ist eine Bauteiltausch angesagt. Also erst einmal den Übeltäter ausfindig machen.

Da der Kondensator hinter der Frontblende des Gerätes sitzt, sind zuerst eine Menge Schrauben zu lösen. Nach dem Entfernen des oberen Gehäuseblechs, folgt die Demontage der Frontblende.














Zusätzlich zu Verschraubung ist die Frontblende mit Schnappverschlüssen fixiert, die mit leichter Unterhebelung zu lösen sind. Die Frontblende nach vorne abkippen, etwas zum Schutz vor Kratzern unterlegen, und die Verschraubung der Platine mit den Bedienelementen lösen.






Auf der Platinenvorderseite, links vom Display und unterhalb LEDs für die Sound-Varianten, befindet sich der gesuchte Kondensator. Bei meinem Gerät, mit der Revision 00, war es ein 47.000 μF Elko mit 5,5V zulässiger Ladespannung. 



Anhand der Bauteilanordnung waren die Lötstellen zum Entlöten schnell gefunden:



Um eine längere Pufferzeit zu erhalten habe ich nun einen Gold-Cap mit 220.000 μF (Rastermaß 5mm) eingebaut. Mit 13mm Durchmesser passt er gerade noch so auf den Platz des ursprünglichen Kondensators, wenn der Nachbarkondensator vorsichtig zur Seite geneigt wird.



Der Zusammenbau verlief unproblematisch. Das Programmieren der gewünschten Einstellungen dauerte natürlich wieder einige Zeit, musste seither aber nicht wiederholt werden. 


Freitag, 10. Januar 2014

Die LogView-Ladestation - oder: wohin mit dem alten Laptop?

Lange, lange gammelte er im Schrank ...


... mein Toshiba Satelitte 4010 CDS Laptop.






Gekauft hatte ich es ca. 1997/98 und ein paar Jahre im Einsatz mit Windows 98, dann ME, 2000 und immer parallel dazu mit SuSE-Linux. Irgendwann reichte die Performance des Pentium II mit 266 MHz nicht mehr für die üblichen Office- und Web-Anwendungen. Auch die Aufrüstung des Arbeitsspeichers von 32 MB auf 96 MB zögerte den Zeitpunkt der Ausmusterung nur wenig hinaus. Die Festplatte hat nur 3,8 GB, und die Monitor Auflösung ist 800x600 Pixel, wobei es sich um ein Color Super Twist Nematic (CSTN) Display handelt, dass eine grottenschlechte Abbildungsqualität zur Verfügung stellt.
Jedes Smartphone lächelt heute mitleidig über solche Werte, das Gerät ist quasi wertlos.

Das heißt jedoch nicht, dass man es nicht noch für etwas sinnvolles einsetzen könnte. Hier leistet der Satellite nun gute Dienste als Logging-Gerät für meine Ladestation. Und es sollte sich zeigen, dass selbst dieser "Uralt-Prozessor", der an der Untergrenze der Minimalanforderungen für Windows XP Professional rangiert (laut Microsoft 233 MHz, 64 MB RAM), trotzdem mit eben diesem Betriebssystem noch betreibbar ist.



Positiv wirkten sich auf dabei aus, dass der Satellite nicht mit dem LAN verbunden ist, also rein als Insellösung betrieben wird. Dadurch kann ich z.B. auf den Einsatz eines Virenscanners oder Internet-Security Produktes und auf diverse Windows-Dienste verzichten, die im laufenden Betrieb Performance "fressen".


Die Ladestation

... ist im wesentlichen ein Robbe Power Peak B6EQ-BID, mit dem ich 6- und 7-zellige NiMH Akkus für RC Cars lade und auch den Bleiakku für meine Teleskop-Montierung. Der Power Peak ist auch für NC, LiPo und LiFe-Akkus geeignet.



Per USB wird der Lader mit dem Rechner verbunden. Die Stromversorgung des Laders erfolgt über ein m
itgeliefertes externes Schaltnetzteil oder alternativ - beim Feldeinsatz - über direkten Anschluss an die 12V KFZ-Spannungsversorgung.


Es verfügt über einen Temperatursensor (auf den Akku geklebt) und sorgt bei erreichen der zulässigen Grenztemperatur für eine vorzeitige Abschaltung, um den Akku nicht zu beschädigen.


Software

Mit dem Programm LogView von Dominik Schmidt und Holger Hemmecke werden die Spannungs-, Strom- und Temperaturverläufe, sowie die übertragenen Ladung aufgezeichnet und grafisch dargestellt. Die Logging Möglichkeiten sind nicht auf diese Anwendung hier beschränkt, sondern anpassbar. Das Programm ist Donationware, man wird beim ersten Start dazu aufgefordert, eine Spende nach eigenem Ermessen zu leisten. Dieses liebevoll gestaltete Programm ist eine großzügige Spende wert!

Beim ersten Start ist die Grundkonfiguration vorzunehmen. Hierbei wählt man den seriellen Port aus, der als Silicon Labs CP210x USB to UART Bridge bezeichnet ist. Der Treiber kann bei Silicon Labs heruntergeladen werden.



Anschließend wird das Ladegerät ausgewählt:




Zur einfacheren Handhabung kann man das Logging automatisch starten lassen, wenn der Lade- oder Entladevorgang am Ladegerät gestartet wird:





Die Darstellung wären des Ladens ist auf verschiedene Arten möglich: als Graph, tabellarisch, in Großschrift und als Zeigerinstrument. 






Die beiden letzten Möglichkeiten dienen dem schnellen erfassen der aktuellen Parameter. Graph und Tabelle sind exportierbar und dienen der Dokumentation und weiteren Auswertung der Ladeverläufe.

Nach Abschluss des Ladevorgangs hält die Aufzeichnung an und ist speicherbar und exportierbar.
Hier z.B. die exportierte Grafik für die Ladung des obigen halb leeren Akkus.



Am Stromverlauf ist gut zu erkennen, wie das Ladegerät minütlich den Innenwiderstand des Akkus ermittel und den Ladestrom einstellt (Delta-Peak-Ladeverfahren).

Resümee: auch ein P II ist noch zu schade für die Tonne.