Da sie schön klein und handlich ist (100 x 25 x 58 mm), ließ ich mich hinreißen, sie ungeschützt in der Jackentasche oder Hosentasche zu tragen.
Dummerweise treiben sich in den Tiefen dieser Futterale auch so allerlei Gekrümel und Gefussel rum, die nichts besseres zu tun hatten, als sich durch die Öffnungen des Objektives zu quetschen und sich fortan auf der Oberfläche der inneren Linsen zu sonnen.
Je nach Beleuchtungssituation, Zoomeinstellung und Fokuslage wurden diese unliebsamen Gesellen auf dem Endprodukt der fotografischen Konserve sichtbar:
Das Einblasen von Druckluft durch die Ritzen des Objektivs pustete die Ablagerungen von der Linse. Jedoch rotteten sie sich anschließend auf den Sensor zusammen, wo sie noch deutlicher Einfluss auf die Bildqualität nahmen - oh elendes Gelerch!
Eine Recherche im Internet brachte ein Video über das Reinigen des Sensors und die notwendigen Schritte zum Zerlegen der Kamera zu Tage.
Es handelt sich bei der gezeigten Kamera zwar nicht um mein Modell, die Vorgehensweise ist jedoch übertragbar, da die ZX-1 ähnlich aufgebaut ist.
Die Reinigung des Objektiv-Innenraumes und der Sensor-Oberfläche erfolgte mit einem kleinen Blasebalg. Wichtig ist, dass das Reinigen und das Wiederverschließen des Objektives zügige erfolgt, damit kein weiterer Staub aus der Raumluft sich ablagern kann (Wer hat schon einen Reinstraum?).
Nach Reinigung ein sichtbar besseres Ergebnis:
... das ich jedoch nicht auf dem Display zu sehen bekam, da mir ein "kleines Missgeschick" unterlaufen ist.
Anders als im Video gezeigt, hatte ich die Folienleiter zum Display und zur Displaybeleuchtung abgezogen, um die Rückwand beiseite legen zu können. Beim Wiedereinsetzen des Display-Folienleiters habe ich etwas zu viel Kraft aufgewand, da die Kontaktverriegelung nicht richtig geöffnet war und habe dadurch den Leiter beschädigt. Das Display blieb dunkel.
Auf zur Ersatzteilsuche und binnen kurzer Zeit auch fündig geworden.
Ein Ersatzdisplay war bei http://chip-tip.de/ preiswert zu bekommen und bei YouTube findet sich sogar ein Video dieser Firma, wie man das Display wechselt:
Die beiden letzten Rahmen, die im Video vom Display gelöst wurden, waren beim erworbenen Modell schon vorhanden, was den Einbau verkürzte.
Und diesmal habe ich habe ich auf die offene Kontaktverriegelung geachtet, wodurch das Einschieben des Folienleiters ohne großen Kraftaufwand möglich war. Ein kurzer Funktionstest vor dem Schließen des Gehäuses, zeigte den Erfolg der Aktion.
6 Schrauben später war die Lumix ZX-1 wieder voll einsatzbereit.
... und ich war erleichtert einen Neukauf abgewendet zu haben.
Off-Topic:
Nicht, dass ich nicht gerne eine neue Kamera besitzen würde. Neue Ausstattungsmerkmale, wie NFC und WLAN, sind schon sehr verlockend. Der Aufwand eine ähnlich kompakte Kamera wie die ZX-1 mit brauchbarer Abbildungsleistung zu finden, ist jedoch enorm. In diesem Preissegment haben sich die Hersteller leider dem "Je-mehr-Pixel-umso-besser-Marketing" verschrieben.
Da die Sensoren aus Kostengründen nicht größer werden, leidet die Bildqualität durch Rauschen. Glaubt man den Tests von Fachprotalen, wie z.B. ColorFoto, so ist das Rauschen oft schon bei ISO100 zu entdecken und nimmt deutlich bei höheren Empfindlichkeitsstufen zu.
Ich habe mir durch die Reparatur die Qual der Wahl der besten schlechten Kamera erspart ;-)