Donnerstag, 1. Mai 2014

Reparatur Miele G646SC PLUS

Der Geschirrspüler von Miele hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel und bisher hatte er zuverlässig gearbeitet. Dann fing er plötzlich an, während des Spülprogramms abzupumpen und nicht mehr mit dem Pumpen aufzuhören.
Eine kurze Recherche im Netz ergab den Hinweis, dass entweder Wasser austrete oder ein Schwimmerschalter defekt sei.
Also: aufmachen!

Wichtig! - Erste Maßnahme: Stecker raus!

Da das Gerät in die Küchenzeile integriert ist, musste nach dem Herausziehen nur die Seitenwand mittel 4 Schrauben entfernt werden. Eine davon versteckt sich etwas hinter der Klappendichtung.



Nach dem Zurückklappen der Isolierung, wird die Bescherung schon sichtbar: 



Tritt Wasser aus, sammelt es sich in der Bodenwanne und der Schwimmerschalter sorgt für den Start des Abpumpens.



Eine Schutzmaßnahme, damit die Küche trocken bleibt.
Aber woher kommt das Wasser?

Dann habe ich mit Schwamm und Lappen das Wasser aufgenommen. Anschließend wieder Stecker rein und das Vorspülprogramm gestartet. Nach dem Wassereinlassen und Starten des Spülvorgangs wurden Tropfen an der Umwälzpumpe sichtbar.



Die Stelle an der das Wasser austrat, war jedoch nicht zu erkennen. Die Bodenwanne musste also entfernt werden, um der Ursache genauer auf den Grund zu gehen.



Zum Ausbau der Umwälzpumpe ist an der Rückseite eine 8 mm Sechskantschraube (oranger Pfeil) und 3 Schauchklammern (rote Pfeile)  zu entfernen. 


Beim Herausziehen der Pumpe kam eine zerfetzte Dichtung zum Vorschein, die die Verbindung zwischen Spülraumablauf und Pumpe abdichten soll, dieser Aufgabe aber vermutlich nicht mehr gerecht werden konnte. 
Eine weitere Überraschung steckte im Pumpeninneren: dort hatte sich eine Scherbe verklemmt, die an der zerfetzten Dichtung bestimmt nicht ganz unschuldig war.
Auch ein Stück Kunststofffolie kam zum Vorschein, die einst mal als Etikett diente.



Nächster Schritt: eine Ersatzdichtung besorgt und eingebaut:



Anschließend wieder die Pumpe und die Wanne montiert und wieder das Vorspülprogramm gestartet.

Es hätte so schön sein können ... aber es tropfte noch immer. Also wurde nochmal die Bodenwanne entfernt und die Pumpe genauer untersucht. 
Eine weiterere Spur: ein Tropfen an der Stelle, an der die Motorwelle ins Pumpengehäuse führt.



Dort müsste auch eine Dichtung sein und wie man sieht, wurde sogar für den Fall einer Undichtigkeit ein Kanal im Gehäuse eingelassen, damit dass Wasser ablaufen kann und sich nicht Richtung Motor ausbreitet.

Nach dem Pumpenausbau und nach Entfernen von 4 Schrauben, konnte das Pumpengehäuse geöffnet werden.
Das Pumpenrad habe ich durch Drehen im Uhrzeigersinn per Hand lösen können, musste dazu nur rückseitig am Motor das Lüfterrad mit einer Zange klemmen, damit sich der Motorläufer nicht mitdreht.



Die 2. zerfetzte Dichtung zeigte sich. Die Scherbe hatte ganze Arbeit geleistet.



War der Preis von 12 € für die erste Dichtung schon übertrieben hoch, so war der Preis >100€ für diese Unterteil mit Dichtung schon unverschämt.
Eine komplette Pumpe inkl. Motor habe ich dann gebraucht für einen Bruchteil dieses Preises über eine Verkaufsplattform erhalten.



Die Dichtung war noch vollkommen intakt und auch das Pumpenrad sah noch nicht so "angeknabbert" aus.

Nach dem Einbau der Pumpe und einem erneuten Programmstart, endlich das ersehnte Ergebnis:



Das Leck ist beseitigt! ... und die Tage des Vonhandspülens sind vorbei.

Kosten der Reparatur: ca. 50 €