Freitag, 15. Februar 2013

Innenansichten: Philips Senseo ®


Die Rubrik "Innenansichten" steht unter dem Motto: Schau doch mal rein!
Geräte - vorzugsweise mit Stecker - werden aufgeschraubt. Natürlich erst nach Entfernen des Steckers aus der Steckdose.

Heutiges "Opfer":  
Philips Senseo ® Type HD7810/70, blau, 1450 W,Made in Poland 




Was fällt als Erstes auf? Es gibt keine sichtbaren Schrauben zum Öffnen des Gehäuses. Sucht man weiter, z.B. unter den Gummi-Standfüßen, sind auch keine verdeckten Schrauben zu finden. Das komplette Gehäuse ist mit Kunststoff-Schnappverschlüssen verriegelt, so dass es kaum möglich ist, das Gehäuse zerstörungsfrei zu öffnen.


Nach dem Aufhebeln der Bodenplatte, hat man freien Zugriff auf die Elektronik und die Wasserpumpe. Die Wasserpumpe hat laut Aufdruck eine Leistung von 42W. Über den schwarzen Schlauch wird das Wasser aus dem Wassertank zugeführt, auf der anderen Seite zum Heizelement gepumpt, dass sich im stehenden Bereich des Korpus befindet. Nach Entfernen der Wasserpumpe kann man zwar einen Blick darauf werfen, wirklichen Zugriff hat man jedoch nur, wenn man das Gehäuse hinter dem Wassertank öffnet – ebenfalls schraubenlos.




Links unten kann man einen Hallsensor erkennen. 
Dieser Sensor reagiert auf den magnetischen Schwimmer im Wassertank und signalisiert, wenn der Tank zu wenig Wasser enthält.


Das Heizelement nimmt Wasser für zwei Tassen auf. Baut man es aus, kommt der Temperatursensor zum Vorschein, der das Erreichen der Brühtemperatur meldet.




Die Elektronik:
Von oben sieht die Platine unspektakulär aus. Drei Print-Taster, die im Verhältnis zu den außen sichtbaren Tastknöpfen winzig erscheinen, ein paar Dioden, Widerstände, Kondensatoren. Ein BT131-600 Triac im TO-92 Gehäuse, der für das Schalten der Wasserpumpe zuständig sein dürfte und ein BT139-600E Triac mit angeschraubten Alu-Kühlblech, der die Heizung ansteuert.



Dreht man die Platine um, wird es interessanter. Hier befindet sich ein HT46R47 Firma Holtec, ein 8-bit Microcontroller mit 13 I/O-Pins, davon 4 als A/D-Wandler und einer davon  pulsweitenmoduliert mit 8 Bit Auflösung nutzbar. Damit werden also die Messwerte von Hall- und Temperatursensor, sowie die Tasteneingaben ausgewertet und in Steuersignale für Pumpe und Heizung umgesetzt. Offenbar programmtechnisch keine einfache Aufgabe, da der interne Speicher des Controllers durch einen HT24LC02 Chip extern um 256 Byte erweitert wurde.



Meine Vermutung bestätigt sich: selbst Kaffee kochen geht nur noch mit Hilfe eines „Computers“ ;-)


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